Anmerkung zu den Erläuterungen:
Ich habe versucht und die einzelnen Krankheitsbilder, die in der Praxis behandelt werden, zu beschreiben. Dabei habe ich mich bemüht die Symptome und Krankheitsbilder möglichst allgemein verständlich zu beschreiben ohne aber den Anspruch auf Vollständigkeit zu haben.
Angsterkrankungen und Panikstörungen, Soziale Ängste (Kontaktängste), Phobien
Angst gehört grundsätzlich zu den physiologischen Gefühlsregungen. Wenn Angstsituationen auftreten, führen diese zu entsprechenden körperlichen Reaktionen (Erhöhung des Blutdruck, Steigerung der Pulsfrequenz, Zunahme der Schweißsituation usw.). Im therapeutischen Sinn sind jedoch nicht die natürlichen Phänomene gemeint, sondern spezifische Ängste gemeint (z. B. vor Tieren, Spinnen, Brücken usw.), zwischenmenschlichen Kontakten, und zielgerichtete Ängste, die mitbestimmten Situationen (z. B. Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel, fahren mit einem Auto, Einkaufen in Kaufhäusern, Schlange stehen, Fahrstuhl fahren, Angst vor engen Räumen, großen Plätzen usw.). Aber auch Panikstörungen gehören zu den Erkrankungen. Alle Angsterkrankungen gehen mit entsprechenden körperlichen Symptomen einher. Sie treten häufig „aus heiterem Himmel“ auf. Allen Ängsten ist gemeinsam, dass es zu Vermeidungsverhalten kommt, die die Symptomatik zunehmend verstärkt und steigert. Typisch ist die Angst vor der Angst. Durch die Vermeidungsstrategien wird der Handlungs- und Bewegungsraum immer mehr eingeschränkt. Für die Entstehung dieser Erkrankung gibt es unterschiedliche Theorien aus der Psychoanalyse, Lerntheorie, Verhaltentheorie und Bindungstheorien. Diese Theorien sollen hier jedoch nicht weiter erörtert werden. Aufgrund der unterschiedlichen Entstehungsmodelle gibt es auch unterschiedliche therapeutische Angebote. Derzeitig gelten die verhaltenstherapeutischen Konzepte als besonders wirkungsvoll. Die Angsterkrankung gehört auch zu den häufigen psychischen Erkrankungen, zwischen 3,4 und 9 Prozent aller Menschen erleben in ihrem Leben eine Angsterkrankung, wobei Frauen drei- bis viermal häufiger betroffen sind als Männer. Bei frühzeitiger Behandlung ist der Verlauf der Erkrankung günstig.