Anmerkung zu den Erläuterungen:
Ich habe versucht und die einzelnen Krankheitsbilder, die in der Praxis behandelt werden, zu beschreiben. Dabei habe ich mich bemüht die Symptome und Krankheitsbilder möglichst allgemein verständlich zu beschreiben ohne aber den Anspruch auf Vollständigkeit zu haben.
Zwangserkrankungen
( Zwangsstörungen, Zwangshandlungen, Zwangsgedanken)
Es handelt sich um Gedanken, Ideen, Vorstellungen oder Handlung, die sich dem Betroffen gegen seinen Willen aufdrängen und ihn ununterbrochen beschäftigen. Die Veränderungen werden als sinnlos und quälend erlebt. Die Gedanken sind oft aggressiv und gehen mit Befürchtungen einher, die Kontrolle über sich zu verlieren. Die Inhalte der Gedanken sind Verschmutzungen, sexuelle Vorstellungen, religiöse Gedanken, das Gefühl, körperlich fehlgestaltet zu sein, Drang sich zu waschen oder zu sammeln.
Als Handlungen werden beschrieben: waschen, kontrollieren, zählen, ordnen, wiederholen, sammeln und aufbewahren. Diese Handlungen führen zu ausgeprägtem Vermeidungsverhalten. Betroffene versuchen diese Symptomatik aus Scham oft zu verheimlichen. Es kommt zu deutlichen Einschränkung der Lebensfähigkeit und Lebensqualität mit einem hohen Leidensdruck.
Die Psychoanalyse sieht in diesen Handlungen Abwehrfunktionen, um Konflikte zu lösen. Die lerntheoretischen Modelle gehen von einer Regulierung von Angst- und Spannungszuständen aus. Kognitive Verhaltenstheorien stellen die Bewertung der Handlung in den Mittelpunkt, mit den daraus resultierenden Schuld- und Schamgefühlen. In biologischen Modellen spielen biochemische Vorgänge im Gehirn eine besondere Rolle. Diese unterschiedlichen Modelle führen zu unterschiedlichen psychotherapeutischen Verfahren und/oder medikamentöser Behandlung.